Spree-Bogen: Teil 6/6

Spree-Bogen, Sara Contini-Frank

Direkt am Spree-Bogen stößt man auf eine Reihe von Denkmälern, die gemeinsam den Namen „Straße der Erinnerung“ tragen. Neun Büsten unterschiedlicher Künstler, zwischen 2002 und 2012 platziert, sollen an berühmte Gegner und Opfer des NS-Regimes erinnern: Politiker, Schriftsteller, Industrieller … Die Skulptur „Wir sind das Volk“ vom Bildhauer Rolf Biebl kam 2009 hinzu. Sie zeigt einen Mann, der durch eine Wand springt, um die Freiheit zu erreichen. Damit will die Ernst-Freiberger-Stiftung den Menschen gedenken, die durch ihren Widerstand zum Fall der Mauer beitrugen.

Wem das nicht genug an Geschichte ist, kann von Lidia noch mehr erfahren. Lidia ist sieben Jahre alt und wohnt „da drüben, in dem gelben Haus“, also ganz in der Nähe. Sie ist dort geboren, auch wenn sie sich nicht mehr dran erinnern kann. Sie lebt mit ihrem Vater, der Busfahrer ist, und ihrer Mutter. Haustiere hat sie noch keine, aber „einen ganz kleinen Fisch oder eine Katze“ fände sie sehr schön. Ihre Nachbarin hat auch eine Katze, mit rotem Fell. Manchmal ist Lidia dort zum Spielen, dann backen sie auch mal Waffeln. Also die Nachbarin backt und Lidia hilft mit.

Moabiterin beim Spree-BogenSie ist mit ihrem Vater hier, weil sie gerne den Brunnen am Spree-Bogen sehen wollte. Sie mag es, wie das Wasser „ein bisschen sprudelt!“ Bevor sie aus dem Haus gingen, haben sie ein Buch gelesen. Wobei das Buch etwas ungewöhnlich ist: „Da gibt es gar keine Buchstaben, die Seiten sind ganz weiß!“ Es geht um ein Mädchen, das auf Reise geht. Sie fährt mit der Straßenbahn und trifft ein Krokodil. „Das Buch ist lustig, weil man immer eine andere Geschichte erzählen kann.“

Das war übrigens der letzte Teil der Spree-Bogen-Sonderserie. Ich hoffe, meine Experimente haben Ihnen gefallen und mindestens halb so viel Spaß bereitet, wie mir. Nächste Woche geht es mit einer anderen Moabiter Sehenswürdigkeit in gewohnter Technik weiter. Bis dann.