Spree-Bogen: Teil 2/6

Spree-Bogen, Aquarell, Sara Contini-FrankDas Spree-Bogen-Gelände war Ende des 19. Jahrhunderts noch Sitz der Meierei C.Bolle. Hierher wurde Milch aus dem brandenburgischen Umland geliefert, um weiterverarbeitet und dann von den Bollejungen an die Berliner verkauft zu werden.

Aber schon nach dem 2. Weltkrieg verlor die Bolle-Meierei immer weiter an Bedeutung: Die Verbraucher kauften zunehmend selbst im Einzelhandel und die Bolle-Meierei schaffte es nicht mehr, wirtschaftlich zu sein. 1983 wurde die Meierei teilweise abgerissen und das Gelände glich bis zum Ende der 80er einer Brache, bis es vom Unternehmer Ernst Freiberger gekauft wurde.

Die noch erhaltenen Gebäude wurden saniert, ein neuer Gebäudekomplex wurde errichtet und die Gegend begann als Büro- und Gewerbepark, wieder aufzuleben. Brigitte, die aus Stuttgart kommt und einige Modemessen aufsucht, gefällt der Spree-Bogen sehr gut, auch wenn sie kaum Zeit hatte, sich woanders umzuschauen.

„Ich habe sonst nichts gesehen, nur gearbeitet“. Sie ist als Einkäuferin von Dienstag bis Donnerstag in Berlin, sie beschäftigt sich sowohl mit Männer- als auch mit Frauenkleidung und will die gesamte Lieferkette verfolgen. Vorher hatte sie einen anderen Job, aber das ist ihre Berufung.

Stuttgarterin Spree Bogen„Ich war bestimmt schon 20-30 Mal hier in Berlin. Normalerweise übernachte ich am Potsdamer Platz, aber diesmal ist noch eine Mitarbeiterin dabei. Sie war noch nie in einem Hotel und das wollte ich ihr nicht antun … So habe ich eine kleine Suite hier gemietet“.